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Frühere Monatsobjekte

September 2015

 

Butterschleuder

 

Butterschleuder

Das Objekt des Monats September wurde am 4. September auf dem diesjährigen Havelberger Markt erworben und dem Stadt- und Regionalmuseum als Schenkung zugeeignet. Schleudern dieser Art waren vor 100 Jahren weit verbreitete Handgeräte zur Herstellung von Butter. Mit einem Kurbelmechanismus zweier im rechten Winkel angeordneter Zahnräder wird ein hölzerner Rührflügel angetrieben, der den Rahm zu Butter schlägt.

 

Die Butterschleuder wird in die geplante neue Ausstellung zur „Ländlichen Volkskunde, Gutswirtschaft und zum Bäuerlichen Leben in der Prignitz“ integriert und das vorindustrielle Buttern zusammen mit den im Museum vorhandenen hölzernen Butterfässern veranschaulichen. Hölzerne Butterfässer kamen auch schon zur Anwendung, als 1732, vor bald 300 Jahren, auf Erlaß des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I., des sog. Soldatenkönigs, eine staatliche Lehranstalt für Butter- und Käsezubereitung in Königshorst gegründet wurde. Diese Lehranstalt erlangte unter der volkstümlichen Bezeichnung „Butterakademie“ auch überregionale Bekanntheit. Ziel war die Einrichtung einer Milchwirtschaft nach holländischem Vorbild und die Verbesserung der Herstellung von Milch, Butter und Käse. 1780 bestätigte Friedrich II., der Große, die Lehranstalt als „Ordentliche Akademie des Buttermachens“.

 

Kuhmägde und Bauerntöchter sollten sich im Rahmen ihrer dortigen Ausbildung mit den Arbeitsgängen der Butterherstellung vertraut machen. Dazu gehörten die saubere Haltung und Fütterung der Tiere, die keimarme Gewinnung der Milch, die Trennung der Sahne von der Rohmilch in Satten oder Zentrifugen, die Butterbereitung in Stampf- oder Drehbutterfässern, die Lagerung der Butter und der Transport der Butter zum Verbraucher. Für ein Pfund Butter mussten vor 300 Jahren bis zu 5 Groschen bezahlt werden.

 


 

August 2015

 

Brüning Gruppenfoto LW Winterschule 1911-12

Gruppenfoto vor der Landwirtschaftlichen Winterschule Perleberg,

heute Stadt- und Regionalmuseum

 

Das Exponat des Monats August ist eine typische gerahmte und passe-partourierte Gruppenfotografie vor dem Ersten Weltkrieg. Sie zeigt die Schüler und Lehrer des Winterhalbjahres 1911/12 der Landwirtschaftlichen Winterschule in Perleberg.

 

Auf Anregung des Westprignitzer Landrats von Jagow, der Landwirtschaftskammer, des Landwirtschaftlichen Vereins und der Stadt Perleberg wurde diese zum 1. November 1906 im Mönchort 7 eingerichtet und bis zum Einzug des Museums 1931 dort betrieben. Erster Schulleiter war der Landwirtschaftsdirektor von Tobold aus Hofgeismar (1. Reihe, Bildmitte). Gestartet wurde mit 8 Schülern. Auf dem Foto 6 Jahre später platzierten sich bereits 50 Schüler, unter ihnen Wilhelm Brüning (2. Reihe, Dritter von rechts) aus Hohenvier.

 

Wilhelm Brüning (1896-1978) bewirtschaftete den 48 ha großen Brüning-Hof in Hohenvier und war Ortsvorsteher des 13 km nördlich von Perleberg gelegenen Rundlingsdorfes. Dem Druck der Kollektivierung im Rahmen des „Sozialistischen Frühlings auf dem Lande“ entzog er sich 1956 durch eine dramatische Flucht in den Westen, nachzulesen in Hans Huschke: Von der Havel bis zur Stepenitz, Hanau 1994.

 

Am 16. Juli 2015 übereigneten Ingrid Beismann und Christian Brüning, zwei der fünf Kinder von Wilhelm Brüning, im Namen der Familie dem Stadt- und Regionalmuseum Perleberg ein größeres familiengeschichtliches Konvolut als Dauerleihgabe. Darunter befindet sich auch die zum Exponat des Monats gekürte Fotografie.

 


 

März 2015

 

Exp. März 2015 001
Exp. März 2015 002

 

„Glückwunsch-Adresse“ der Stadt Perleberg an ihren Ehrenbürger, den Generalfeldmarschall Graf von Haeseler, zu seinem 50-jährigen Militär-Dienst-Jubiläum 1903

 

Gottlieb Graf von Haeseler (1836-1919) entstammte einer briefadeligen Magdeburger Familie. Haeseler besuchte die Ritterakademie in Brandenburg a. d. Havel, das Pädagogium der Franckeschen Stiftungen in Halle und schließlich das Kadettencorps. 1853 trat er in den preußischen Militärdienst ein – als Leutnant des Zieten-Husaren-Regiments. Im Stab des Prinzen Friedrich Carl Nikolaus von Preußen nahm er an den „Reichseinigungskriegen“ 1864, 1866 und 1870/71 teil.

 

Nach dem Friedensschluss mit Frankreich kommandierte er zwischen 1873 und 1879 das in Perleberg stationierte 2. Brandenburgische Ulanen-Regiment Nr. 11. Dem Grafen Haeseler ist es zu verdanken, dass 1875 vom Militärfiskus ein großes Gelände in Spiegelhagen als Exerzierplatz angekauft werden konnte.

 

Später wieder in Generalsstab- und hohen Kommandostellungen verwandt, stieg Graf Haeseler zum Oberquartiermeister im preußischen Generalstab und zum kommandierenden General auf. Nach 50jährigem Dienst schied er im Frühjahr 1903 als Generaloberst aus dem aktiven Dienst aus.

 

Zu diesem Anlass übereigneten der Magistrat und die Stadtverordneten Perlebergs ihrem 1886 ernannten Ehrenbürger eine repräsentative in Leder gebundene und mit dem Stadtwappen versehene aufwändig kalligrafierte Glückwunsch-Urkunde.

 

Das Exponat des Monats März 2015 steht für die preußische Garnison Perleberg, die nun auch im Ausstellungsbereich der Perleberger Stadtgeschichte thematisiert wird. Die gelben Reiter der 11. Ulanen (1860-1890) und später die Mannschaften und Offiziere des 1899 errichteten Feldartillerie-Regiments Nr. 39 prägten über mehr als ein halbes Jahrhundert die Atmosphäre der Stadt, brachten u.a. auch Geld und Kultur in ihre Mauern.

 


 

 

Bekmann

 

Johann Christoph Bekmann:

Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg

 

Es sollte das erste Standardwerk zur märkischen Geschichte werden. Im Auftrag des preußischen Königs Friedrich I. trug Johann Christoph Bekmann, Professor an der Viadrina Frankfurt (Oder), eine immense Materialsammlung zu Geschichte, Natur und Topografie der Mark Brandenburg zusammen.

 

An Pfarrämter und Magistrate wurden seit 1708 Fragebögen verschickt, um Daten der Region zu erfassen, außerdem wertete Bekmann Literatur aus und durchforschte die Archive.

Nach seinem Tod wurde die Arbeit von Bernhard Ludwig Bekmann fortgesetzt. Es erschienen 1751 und 1753 die ersten beiden Bände, darunter derjenige zu Altmark und Prignitz. Für die weiteren märkischen Regionen liegt mit dem Bekmann-Nachlass im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin noch ein unpublizierter Fundus vor.

 

Das ca. 714 Seiten umfassende Werk hat eine große Bedeutung für die landesgeschichtliche Forschung. Es enthält zahlreiche personengeschichtliche Materialien, zum Beispiel über die in der Altmark tätigen Geistlichen, aber auch über zahlreiche Angehörige der Ratsfamilien. Des Weiteren sind ausführliche Zustandsbeschreibungen der Städte und der in ihnen befindlichen Baudenkmäler vorhanden, die es für das frühe 18. Jahrhundert in dieser Form sonst nicht gibt. Akribisch wurden Kirchen beschrieben und Inschriften aufgenommen, die heute oftmals nicht mehr existieren.

 

Die im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg ausgestellten Exemplare der Bücher sind vor kurzem dank einer Spende restauriert worden.

 


 

Ein Kleid von Lotte Lehmann

 

Das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg besitzt ein schwarzes Samtkleid von Lotte Lehmann. Es ist eine Schenkung von Prof. Dr. Bernhard von Barsewisch, zu dessen Familie die Sängerin engen Kontakt pflegte.

 

"Durch die Förderung, die Lotte Lehmann einst durch die Familie Gans zu Putlitz erfahren hatte, blieb sie dieser auch über die späteren Jahrzehnte treu. Als nach dem Krieg die Verbindung nach Amerika wieder hergestellt war, schickte sie Briefe, Care-Pakete und manchmal auch Kleider. Sie hatte manche davon für ihre Auftritte nur wenige Male getragen und gab sie dann gerne ab. So auch dieses, das sie Elisabeth v. Barsewisch, geb. zu Putlitz in den 50er Jahren schickte. Leider ist aus deren Nachlaß nur dieses eine Kleid und eine Stola erhalten geblieben, die wir dem Museum vermachen konnten."

 

Bernhard v. Barsewisch

Kontakt

Stadt- und Regionalmuseum Perleberg

Mönchort 7 - 11 | 19348 Perleberg

Tel.: (03876) 781 422 | Empfang

Fax: (03876) 781 499

E-Mail:

 

Öffnungszeiten

Dienstag - Freitag: 10.00 - 16.00 Uhr

Sonntag: 11.00 - 16:00 Uhr
... sowie nach Vereinbarung.

 

Eintrittspreise

3,50 € | ermäßigt 1,50 €


Stadtarchiv Perleberg

Karl-Liebknecht-Str. 33 | 19348 Perleberg

Tel.: (03876) 781 150
Fax: (03876) 781 302

E-Mail:

 

Öffnungszeiten

Dienstag: 8.00 - 11:30 Uhr | 13.00 - 17:30 Uhr

Donnerstag: 8.00 - 11:30 Uhr | 13.00 - 15.00 Uhr
... sowie nach Vereinbarung.

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