„Malorte. Malerei und Grafik der Prignitzer Künstlerin Isolde Gorsboth“

Kunstausstellung „Malorte. Malerei und Grafik der Prignitzer Künstlerin Isolde Gorsboth“

Sonderausstellung vom 09. Juni bis 07. Juli 2019

 

Schon lange hegte Isolde Gorsboth den Wunsch, im Perleberger Museum ihre ganz überwiegend in der Natur entstandenen Arbeiten zu zeigen.

 

Der besondere Ort, an dem Malerei entsteht, bestimmt diese auch. Für Isolde Gorsboth war dieser besondere Ort schon früh die Natur der Prignitz. In all ihren großen und kleinen Formen. Bis in die 1980er Jahre hinein steht das Werk der in Weisen geborenen Künstlerin im Spannungsfeld von Stadt und Land. Malt die in Berlin ansässige Studentin und Museumspädagogin, wenn sie in Weisen zu Besuch ist, Scheunen und leuchtend grüne Wiesen, so erscheinen ihre Stadtbilder weitaus grauer als die ländlichen Idyllen. Kaum vermag der Blumenstrauß auf der Fensterbank der Belforter Straße die abwesende Natur zu ersetzen.

 

Die Tierparkbilder (z. B. „Gazellen”, 1986), mit denen sich Isolde Gorsboth in den Verband Bildender Künstler bewirbt – in der DDR eine Voraussetzung für freiberufliche Tätigkeit – nehmen eine Sonderstellung ein. Fernab vom städtischen Trubel beobachtet die Malerin exotische Tiere. Doch alle Tiere stecken aufgrund ihrer Gefangenschaft in einem falschen Leben.

 

Ein länderübergreifendes Pleinair im Nationalpark „Unteres Odertal” führt die Künstlerin 1996 zu einer Malerei in der Natur. Seitdem geht sie auch gemeinsame Wege mit dem Künstler Ulrich Gorsboth: Oder, Spree, Bode, Wupper und Rhein sind die Flüsse, an deren Ufer sie zeichneten und malten.

 

2013 an die Elbe zurückgekehrt, beginnt eine Serie von Aquarellen entlang des Elbdeiches. Parallel entstehen Naturstudien. Gräser bewegen sich im Wind, Wasserflächen kräuseln sich, Licht scheint auf. Die Herausforderung der Künstlerin ist es, mit den Gegebenheiten, die nur von kurzer Dauer sind, zu agieren.

Isolde Gorsboth | Kleiner Hafen Stralsund, 1983
Isolde Gorsboth | Storchenstudien auf Blau, 2018