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Restauriertes Kindheitsbildnis von Johann Bernhard Stappenbeck hängt nun als Dauerleihgabe im Foyer des Stadt- und Regionalmuseums

Perleberg, den 13.​10.​2025

Das Stadt- und Regionalmuseum ist um ein kostbares Exponat reicher. In der vergangenen Woche konnte die Familie Stappenbeck dem Stadt- und Regionalmuseum im Beisein des Bürgermeisters Axel Schmidt ein Kinderbildnis ihres Vorfahren Johann Bernhard Stappenbeck (1761-1832) als Dauerleihgabe übergeben. 

 

Das Bild kam bereits 2024 nach Perleberg und wurde inzwischen von Corinna Streitz aus Wittenberge behutsam restauriert. Die dringend notwendige Restaurierung des Gemäldes wurde von der Fielmann Group AG finanziert, dessen Vertreterin Dr. Constanze Köster bei der Übergabe des Bildes zugegen war. Die anspruchsvolle Restaurierung lässt das seltene Gemälde wieder im alten Glanz erstrahlen. 

 

Kinderporträts des 18. Jahrhunderts sind in der Prignitz sonst so gut wie gar nicht erhalten. Insofern ist dieses Gemälde ein besonderer kulturgeschichtlicher Schatz und es ist ein kleines Wunder, dass das Kunstwerk über 250 Jahre in der Familie Stappenbeck erhalten geblieben ist, Krieg und Vertreibung überstanden hat.

 

Das Knabenbild zeigt den späteren Perleberger Bürgermeister Johann Bernhard Stappenbeck in einer zinnoberroten Kinderuniform und mit Lockenkranzfrisur in der Zeit um 1770. Die Uniform zitiert die Parademontur des Husaren-Regiments Nr. 2 (von Zieten): roter Dolman mit blauen Aufschlägen und goldener Verschnürung, rote Hosen, gelbe Stiefel. Die braune Pelzmütze hat allerdings einen übergroßen roten Kolpak, der in einem Zipfel endet.

 

Das großformatige Bild wurde vom Vater, dem Advokaten und Notar Johann Stappenbeck (1717-1785) in Auftrag gegeben, die Mutter, Maria Dorothea Schmidt (1719-1767), war zum Zeitpunkt der Entstehung des Bildes vermutlich schon verstorben. Der Maler ist nicht überliefert. Den Anstoß dazu gab eine Tante Clermont, die die Uniform wohl schenkte und den Neffen darin so ansprechend fand. 

 

Die Stappenbecks treten mit dem kurfürstlich-brandenburgischen Ziese-Meister Werner Stappenbeck und dessen Bruder Andreas Christoph († 1693) um 1655 erstmals in Perleberg in Erscheinung. Letzterer war der Urgroßvater von Johann Bernhard Stappenbeck und Notar, Ratsherr und schließlich Bürgermeister in Perleberg. Seit 1726 bewohnt die Familie des Johann Bernhard Stappenbeck nachweislich das Haus Kirchplatz Nr. 5 (heutiges Pfarrhaus, Neubau von 1914/15). Andere Familienmitglieder besaßen 1726 die Häuser Bäckerstraße Nr. 30 vis-à-vis der heutigen Ochsengasse (Wilhelm Werner) und schräg gegenüber das Haus Bäckerstraße Nr. 11 (Johann Michael). 

 

Johann Bernhard Stappenbeck besuchte zunächst in Perleberg die „Große Schule“ (Kirchplatz Nr. 7), war dann Zögling im Joachimsthalschen Gymnasium zu Berlin, danach Student an der Universität in Halle an der Saale und seit 1799 Ratsherr und Stadtsekretär in Perleberg. Von 1809 bis 1821 bekleidete er nach Einführung der neuen Städteordnung das Amt des Bürgermeisters und war zuletzt noch Ritterschafts-Syndikus in Perleberg. In seine Amtszeit fällt auch das mysteriöse Verschwinden des englischen Diplomaten Lord Benjamin Bathurst während dessen Aufenthaltes in Perleberg im Jahre 1809. 1800 vermählte sich Johann Bernhard Stappenbeck in Perleberg mit Friederike Pfützenreuter (1776-1861), der Tochter des Perleberger Polizei- und Stadtdirektors Daniel Pfützenreuter (1725-1787) und der Apothekertochter Katharina Elisabeth Grave (1740-1791). Die Ehe hatte vier Kinder, von denen der eine Sohn Wilhelm Stappenbeck (1801-1876) 1831 bis 1846 Rektor der hiesigen „Großen Schule“ war.  

 

Zur Gemäldeübergabe erschienen drei Ur-Ur-Ur-Enkel des Bürgermeister Stappenbeck mit ihren Frauen. Ulrich Stappenbeck, der zugleich auch der Familienchronist ist, gab vor 2 Jahren den Anstoß dazu, das Gemälde dem Museum als Dauerleihgabe anzubieten. Nun hängt es im Foyer des Stadt- und Regionalmuseums direkt neben 2 anderen Bürgermeistern der Stadt Perleberg aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

 

Bild zur Meldung: Foto: Rolandstadt Perleberg/Maik Stapel | Nachfahren des einstigen Perleberger Bürgermeisters Johann Bernhard Stappenbeck mit Bürgermeister Axel Schmidt (links), Dr. Constanze Köster von der Fielmann Group AG (5.v.r.) und Torsten Foelsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Stadt- und Regionalmuseums (rechts) vor dem historischen Gemälde.

Kontakt

Stadt- und Regionalmuseum Perleberg

Mönchort 7 - 11 | 19348 Perleberg

Tel.: (03876) 781 422 | Empfang

Fax: (03876) 781 499

E-Mail:

 

Öffnungszeiten

Dienstag - Freitag: 10.00 - 16.00 Uhr

Sonntag: 11.00 - 16.00 Uhr
... sowie nach Vereinbarung.

 

Schließtag: 3.10.25 (Feiertag) 

 

Eintrittspreise

5 € | ermäßigt 3,50 €


Stadtarchiv Perleberg

Karl-Liebknecht-Str. 33 | 19348 Perleberg

Tel.: (03876) 781 150
Fax: (03876) 781 302

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